In Pakistan breitet sich der Hunger unter den Tagelöhnern aus. Viele Christen arbeiten in Ziegelfabriken als Arbeitssklaven. Die Kinder unserer Schule sind alle dort Zuhause. Durch die Corona Krise hat der Staat ihnen die Arbeit streng untersagt. Dazu haben sie eine Ausgangssperre. Die Konsequenz daraus: Sie sind jetzt mittellos und haben kein Geld mehr um etwas zum Essen zu kaufen.
In diese Not hinein haben wir ihnen Hungerhilfe nach Pakistan geschickt. Unsere Partner in Pakistan haben das Lebensnotwendige eingekauft und in Paketen verteilt. Das besteht aus Mehl zum Brotbacken, Reis und Linsen, Salz und Pfeffer und Seife. Wir konnten damit fürs erste 300 Familien ernähren, das sind etwa 1.000 Erwachsene mit ihren Kindern. Zusätzlich haben wir ermöglicht, dass 300 gekochte Portionen Reis an die Armenausgeteilt wurden, die zum äußersten Rand der Gesellschaft gehören. Diese Hilfe sollte weitergehen.
Die meisten von uns haben trotz aller gegenwärtigen Probleme immer noch mehr zum Leben als wir täglich brauchen, wir können mit den Armen unser Brot teilen. Hier könnt Ihr mehr Informationen über unser Projekte in Pakistan erhalten.
Jesus sagt: Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben. Was ihr den Geringsten getan habt, das habt ihr für mich getan! Matthäus 25,35.40
Eine Freundin fragte mich: Wieso gönnst du dir jetzt nach deinem langen Berufsleben nicht endlich mehr Zeit für dich selbst? Diese Frage, an mich als 68-jährige gerichtet, ist ja durchaus gerechtfertigt. Ich könnte meinen Balkon und die Sonne mehr genießen, mit meinen Stöcken mehr zum Nordic Walking gehen, mehr Zeit mit Freunden verbringen, viel mehr lesen, etc. Aber darin sehe ich nicht den Sinn meines Lebens.
Als ich nach meiner Berentung 2016 zu einer Auszeit in England war habe ich einen ausführlichen Rückblick gehalten.
Und dann der Frage Raum zu geben, welchen Traum für mein Leben ich noch habe. Dazu gehört das Reisen, neue Menschen und Kulturen kennenlernen. Da war ich gerade 65 Jahre alt und gesund. In meinen Einkehrtagen auf der Insel „Holy Island“ fragte ich Jesus auf meinen einsamen Küstenspaziergängen: Herr, was ist deine neue Berufung für mich?
Ich fühlte mich schon irgendwie schwanger, es bewegte sich bereits etwas Neues in meinem Herzen. Ich konnte es aber noch nicht erkennen. Es hatte noch keine Gestalt, aber es wuchs spürbar heran.
Dann geschahen innerhalb einer Woche schnell aufeinander folgend kleine Ereignisse, die mich innerlich aufhorchen ließen.
Es gipfelte darin, dass Roger, ein älterer weißhaariger Engländer zu mir kam und berichtete, dass Gott in dieser Nacht zu ihm gesprochen hatte, er solle den Zehnten von dem, was er besaß zu mir bringen. Roger holte einen Scheck aus seiner Jackentasche, legte ihn vor mich hin und sagte: Das ist für deine Kinder in Pakistan! Auf dem Scheck war die Zahl 4.747,37eingetragen. Es waren englische Pfund. Umgerechnet 5.300 Euro. Ich war richtig verblüfft, denn ich hatte keine Kinder in Pakistan. War noch niemals dort gewesen.
Neue Berufung als Rentnerin nach Pakistan
Was mich mit diesem Land über Jahre verbunden hatte war die grausame Situation von Asia Bibi.
Diese Christin war neun Jahre in einem pakistanischen Gefängnis, zum Tode verurteilt. Kurz vor meiner Englandzeit kam ich in Kontakt mit einer Frau aus Pakistan. Sie schrieb mir von den schweren Schicksalen vieler Waisenkinder, deren Eltern durch ein Erdbeben ums Leben gekommen waren. Das beschäftigte mich. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich richtig Muße und viel Zeit. So entstanden eine Mappe und eine kleine Präsentation über diese Kinder. Jede Woche war ich dienstags in einer Holzwerkstatt und arbeitete dort in einer kleinen Gruppe von etwa 10 Männern. Ich nutzte die nächste Gelegenheit, um in der Teepause die Präsentation zu zeigen und vom Schicksal der Kinder in Pakistan zu erzählen.
Warum habe ich das getan?
Weil diese Kinder mein Herz berührt haben. Gott bewegte mich dazu, dieses Wissen nicht für mich zu behalten, sondern mitzuteilen. Das war schon alles. Nichts Großes, nichts Spektakuläres war geschehen. Ich bin einfach der inneren Stimme Gottes in mir gefolgt und habe mitgeteilt, was mein Herz bewegte. Das anvertraute Geld konnte ich nicht einfach an Fremde in einem fremden Land überweisen. Es war ja Gottes Geld und ich trug dafür die Verantwortung. Und so flog ich kurz darauf nach Lahore im Nordosten von Pakistan. Das war der Weg zu meiner Berufung, nur wenig später kam es zur Gründung der Schule und ein Jahr später zur Gründung von Himmelsperlen International e.V.